Leseratte61 8. Dezember 2018 (Lovelybooks)
Die Geschichte eines Mädchens, das sich nach Mutterliebe sehnt
Die kleine Gabi wird im Jahre 1958 unehelich und unerwünscht geboren. Ihre Mutter lässt sie schon sehr früh spüren, dass Gabi ihr lästig ist und der Mutter im Wege steht. Das Ziel der Mutter, sich einen Mann mit Geld zu angeln wird durch die Tochter sehr viel schwieriger und so wird Gabi mit 3 Jahren bei den Großeltern gelassen, damit die Mutter ihr Glück in der Stadt suchen kann.
Die anfangs noch regelmäßigen Besuche werden immer seltener und unregelmäßiger und werden mit Gesprächen der Erwachsenen verbracht, bei denen Gabi nur stört. Immer mehr Verantwortung für Gabi wird an die Großeltern abgegeben. Bei den Großeltern findet Gabi die Liebe und Wärme, die sie bei ihrer Mutter vergeblich sucht.
Auch die Besuche bei ihrer Mutter bleiben Gabi in schlechter Erinnerung, da ihre Mutter sich auch in dieser Zeit kaum um ihre Tochter kümmert. Trotzdem holt sie Gabi nach dem ersten Schuljahr zu sich, da sie einen „Papi“ für Gabi kennen gelernt hat. Für Gabi gerät die Welt aus den Fugen. Sie soll ihre geliebten Großeltern, ihre Freundinnen verlassen und in der Großstadt leben.
Das Leben ändert sich für Gabi in allen Bereichen und sie ist todunglücklich und wird von ihrer Mutter nicht verstanden, sondern häufig verspottet. Bald ist sie ihrer Mutter wieder im Weg und wird zu den Großeltern abgeschoben. Doch auch dieses Glück währt nicht lange, da sie von ihrer Mutter wieder abgeholt wird. Mit diesem Auf und Ab geht es in Gabis Leben immer weiter.
Ich bin immer noch erschüttert, wie lieb- und gefühllos diese Mutter mit ihrem Kind umgegangen ist. In dieser Zeit waren uneheliche Kinder geächtet und die Mütter natürlich auch. Ich frage mich in solchen Fällen immer wieder: Was kann das Kind dafür?
Doch lest selbst, ich will nicht noch mehr verraten.
Ich habe mich sehr schnell in das Buch eingelesen und konnte es kaum noch aus der Hand legen, da ich wissen wollte, wie es mit Gabi weitergeht und ob sie auch ein wenig vom Glück abbekommt.
Die Geschichte hat mich traurig und wütend zurückgelassen und ich hätte Gabi am Liebsten in die Arme genommen um sie zu trösten. Wenigstens gab es ihre Großeltern, die für Gabi da waren und ihr all das gaben was sie bei ihrer Mutter vergeblich suchte. Gabi wurde als Kind häufig entwurzelt und herumgeschubst, so dass es erstaunt, dass sie ihren Weg gefunden hat. Mit diesem Buch verarbeitet sie ihre schwere und traurige Vergangenheit und ich bin sicher, dass es viel Kraft gekostet hat, sich dieser Kindheit noch einmal zu stellen. Hut ab.
Besonders berührend war für mich ganz am Schluss der Brief an Oma und Opa im Himmel. Hier wird endgültig klar, was Opa und Oma für Gabi bedeuteten.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich empfehle sie gerne weiter.
Leseheini 9. Dezember 2018 (Lovelybooks)
Ein lesenswertes Buch über die Kindheit der kleinen Gabi P.
Die Autorin, Gabi P., ist nach eigenen Angaben im Jahr 1958 geboren, und zwar als uneheliches Kind. Wer ihr Vater war, wusste sie lange Zeit nicht, da die Mutter unterbunden hatte, dass dies dem Kind verraten wurde. Wer selbst die Verhältnisse in den 50ern und 60ern kennt, weiß, dass uneheliche Kinder eine Außenseiterposition in der Gesellschaft hatten und geächtet waren. Sie wurden, obwohl sie selbst überhaupt nichts dazu konnten, beschimpft und "Hurenkind" oder "Bastard" genannt. Uneheliche Kinder wurden als "Gefährdung der Familie" betrachtet. Dies hat sich auch direkt oder indirekt in den Angriffen ihrer größeren Halbschwestern und deren Freundinnen bemerkbar gemacht.
Zudem hat sich die Mutter wohl nicht sonderlich um ihr Kind gekümmert und es an die Großeltern abgeschoben. Ganz offensichtlich wurde dieses Buch unter diesem Aspekt geschrieben; quasi als Aufarbeitung all dessen, was der kleinen und später heranwachsenden Gabi widerfahren ist. Dafür meinen größten Respekt! Besonders als Kind im Vorschulalter war sie ständig gequält von der Sehnsucht nach der Nähe ihrer Mutter und der, so wie es auch glaubhaft dargestellt wird, fehlenden Mutterliebe. Diese konnten ihre Großeltern nicht ersetzen, auch wenn sie bei ihnen die Geborgenheit der Familie fand.
Es handelte sich bei der Mutter um eine Person, die sich tatsächlich nicht im Geringsten um das Wohlergehen ihrer Tochter gekümmert hat. Es gibt doch nichts Schlimmeres für ein Kind, ständig den Wohnort und damit die Schule wechseln zu müssen. Wie kann denn ein kleiner Mensch so Wurzeln fassen? Kaum hat Gabi eine neue Freundin gefunden, ist sie schon wieder weg. Und wird obendrein noch von der Mutter verspottet, weil sie sich nicht traut, auf andere Kinder zuzugehen.
Rückhalt gaben ihr immer wieder die Großeltern, besonders nach der großen Tragödie, als sie erfuhr, dass der „Papi“ doch nicht der Papi ist. Offensichtlich hat sie aber doch noch ihren Weg gemacht.
Ich frage mich, ob diese Mutter ihr Kind jemals in den Arm genommen hat, um es zu trösten, wenn es traurig war, oder um ihm zu zeigen, dass sie es lieb hat.
Das Buch ist flüssig zu lesen und wirkt sehr authentisch. Man kann sich gut in die Lage des kleinen Menschen hineinversetzen. Die Sehnsucht des Kindes nach Mutterliebe ist fast mit Händen zu greifen. Nur allzu verständlich, dass Gabi immer wieder von ihren Großeltern schreibt, da diese als „Ersatzeltern“ ihre Bezugspersonen und ihr Lebensmittelpunkt waren.
Der im Anhang abgedruckte Brief an "Oma und Opa in den Himmel" spiegelt folglich ein sehr inniges Verhältnis zu den Großeltern und insbesondere zur Oma wider. Ich bin der Ansicht, dass dieser rührende Brief der passende Abschluss dieses Buches ist. In der kleinen Welt eines Mädchens, das ohne Vater aufgewachsen ist und sich (wenn auch unbewusst) von der Mutter verstoßen fühlte, fand sie in den beiden Personen, wie sie auch geschrieben hat, ihren Rückhalt.
Die Autorin hat hier einen Weg gefunden, noch einmal Dinge zu sagen, die sie zu Lebzeiten der Großeltern nicht sagen konnte.
Ich bin mir sicher, dass es der Autorin nicht leicht gefallen ist, dieses Buch zu schreiben, sie aber dieses Kapitel ihres Lebens dennoch gut aufgearbeitet hat. Immerhin hat sie ja ein Buch über ihre Kindheit geschrieben.
Ein sehr lesenswertes Werk, das ich absolut weiterempfehlen kann.
Didi2256 10. Dezember 2018 (Lovelybooks)
Sollte Mutterliebe nicht selbstverständlich sein?
Die Biografie von Gabi P. beschreibt ihre Kindheit, die 1958 als uneheliches Kind zur Welt kam. Uneheliche Kinder wurden damals von der Bevölkerung verpöhnt und Gabi bekam das am eigenen Leib zu spüren. Ihre Mutter verläßt sie mit 3 Jahren um in der Stadt Kariere zu machen. Gabi wird liebevoll bei ihren Großeltern aufgenommen, doch die Liebe nach der Mutter sucht sie vergebens.
Das Cover ist der Zeit angepaßt und paßt sehr gut zur Geschichte. Der einfache Schreibstil hat mir gut gefallen, er spiegelt eine traurige Kinderseele wieder.
Man kann sich gut in die Situation einfügen und möchte die Kleine in den Arm nehmen und trösten, wenn sie von den anderen Kindern gemieden wird. Die Liebe ihrer Großmutter hat sie immer wieder aufgebaut. Jedes mal wenn sie ihre Mutter besucht hat, gab es mir einen Stich ins Herz, dass man so Gefühlskalt sein kann.
Gabi P. wird wohl ihr ganzes Leben unter diesem Defizit der Mutterliebe leiden und hat versucht dies in dem Buch zu verarbeiten. Man kann die Verbitterung spüren und es gehört ordentlich Mut dazu, dies niederzuschreiben.
Mich hat die Geschichte sehr bewegt, besonders am Ende der liebevolle Brief an Oma und Opa.
MarkusVoll 29. Dezember 2018 (Lovelybooks)
Herzlose Eltern und liebevolle Großeltern
Das eBook, welches ich lesen durfte, ist eine wahre Geschichte. Das Buch umfasst 320 Seiten und erzählt die Geschichte eines Mädchens, welches als uneheliches Kind 1958 geboren wird. Von Mutter und Stiefvater nicht akzeptiert, erlebt es eine Kindheit, die nicht viele schöne Momente hat. Der einzige Lichtblick sind Opa und Oma, die immer ein offenes Ohr für das Mädchen haben. Die Mutter, die sehr herzlos ist und der Vater, der eigentlich nie ein Kind wollte, erschweren das Leben des kleinen Mädchens. Auch die ständigen Umzüge und Schulwechsel sorgen nicht dafür, daß sich Gabi wohlfühlen kann.
Gabi arbeitet mit diesem Buch ihre Kindheitserlebnisse ab und bedankt sich auch für die schöne Zeit, die ihr Opa und Oma gegeben haben. Ein Buch, das zeigt, wie grausam Eltern sein können, wenn die Kinder nicht erwünscht sind. Das alles liest sich sehr gut und spannend, fühlte mich gut unterhalten und musste auch mit Gabi immer wieder mitleiden und dachte mir manchmal, wie kann man nur so herzlos sein. Schade fand ich, daß man nicht erfuhr, was Gabi jetzt macht und wie es ihr nun geht. Ansonsten fand ich die Geschichte sehr bewegend und kann sie jedem empfehlen, der gerne wahre Geschichten liest.
DiAna 4. Januar 2019 (Lovelybooks)
Buch mit viel Emotionen
Das Buch ist sehr flüssig und sehr authentisch aus der Sicht der kleinen Gabi geschrieben .
Die kleine Gabi ist ein uneheliches Kind welches von der Mama auch nicht gewollt war und zu den Großeltern abgeschoben wurde (wo Sie es aber auch sehr gut hatte) .
Es erzählt von verschiedenen einschneidenen Erlebnissen als Kind, von Zurückweisung und Gleichgültigkeit der Mama, dem Kampf der kleinen Gabi von der Mama geliebt zu werden und der grenzenlosen Liebe der Großeltern.
Für mich ein sehr interessantes Buch, ein Buch wo man unbedingt wissen will ob die Mama sich doch noch ändert bzw möchte man wissen wie Gabi mit den Situationen umgeht .
Ein sehr gelungenes Buch, mit viel Emotionen, Liebe, Vertrauen und Enttäuschungen. Ich hab das Buch schon 2x weiterempfohlen
Zuzi1989 6. Januar 2019 (Lovelybooks)
Suche nach der Mutterliebe
Das Cover ist sehr gut gewählt, da es hervorragend zum Buch passt
Gabi P. hat einen sehr angenehmen und einfühlsamen Schreibstil und ich kam sofort ins Geschehen rein. Es hat mich großteils entsetzt, wie eine Mutter mit ihrem Kind umgegangen ist.
Einem Kind so etwas anzutun, finde ich verachtend. Trotzdem hat sich Gabi immer nach Mutterliebe gesehnt, bekam es von der Großmutter, aber ich verstehe es, es ist nicht dasselbe. Ich finde es mutig, dass Gabi alles niedergeschrieben hat, Respekt dafür
Fazit
Ein besonderes Buch, wo eine Frau ihre Kindheit aufarbeitet. Dazu gehört viel Mut. Absolut lesenswert
Leseheini 11. Februar 2021 (Amazon)
"Kopf hoch, Krönchen richten und immer geradeaus…"
Dies ist das Fazit der Fortsetzung des Buches „Mutti, warum hast du mich nicht lieb?“
Während es in dem ersten Buch um die frühe Kindheit bis hin zum Teenageralter und ihrem verzweifelten Bemühen um die Liebe ihrer Mutter ging, beschreibt der zweite Teil den Lebensweg der erwachsen gewordenen Gabi P.
Nach ihrem Schulabschluss begann Gabi eine Lehre als Verkäuferin. Nicht dass dies die Mutter besonders interessieren würde, sie kümmerte sich auch weiterhin nur wenig um ihre Tochter, die zu Ihren Großeltern gezogen war. Denn wie wir im ersten Band erfahren haben, hatte Gabi eines Abends zufällig einen Streit zwischen ihrer Mutter und ihrem „Papi“ mit angehört, in dem sie erfuhr, dass sie adoptiert war. „Papi“ war gar nicht ihr Papi und er betrachtete sie nur als lästiges Anhängsel und Klotz am Bein.
Von ihrem ersten Lehrlingsgeld kaufte sie sich ein paar Schuhe und beim nächsten Besuch ihrer Mutter hatte diese nichts Besseres zu tun, als ihr die neuen Schuhe abzunehmen und gegen ihre alten abgelaufenen Schuhe auszutauschen. Überdies mischte sie sich ständig in alles ein.
Nachdem Gabis Mutter sich von „Papi“ getrennt hatte, kamen noch einige Beziehungen, bis sie endlich den Mann fürs Leben gefunden hatte. Haben sich dann auch die Wogen geglättet? Weit gefehlt. Es folgten viele Versuche der Versöhnung, Burgfrieden und erneute Streitereien. Spannungen legten sich und nach jedem Streit lief wieder alles wie vorher, die innere Wut steigerte sich über die Jahre jedoch immer mehr.
Wie bereits in ihrem ersten Buch, beschreibt die Autorin viele Begebenheiten, die immer wieder verdeutlichen, wie sehr sie sich eine normale Beziehung zu ihrer Mutter wünscht, wie sie sie von anderen Familien kennt. Stattdessen erfährt man immer wieder von Situationen, die die Enttäuschung, die Verzweiflung und den Schmerz spüren lassen, die Gabi durchleben muss. Es kommt letztendlich zum endgültigen Bruch und zum vollkommenen Abbruch des Kontakts zu ihrer Mutter.
Dennoch hat Gabi ihr eigenes Leben fest im Griff. Ihre Großeltern haben sie immer wieder getröstet und waren auch in ihrem Erwachsenenalter eine feste Konstante in ihrem Leben.
Sie fand einen Partner, der zu ihr steht und auf den sie sich verlassen kann.
Dieses sehr emotionale Buch ist wieder flüssig zu lesen. Es knüpft nahtlos an den ersten Band an und man fragt sich, wie man so viel Kaltherzigkeit einer Mutter ertragen kann, bis man endlich zu dem Schluss kommt, die Beziehung abzubrechen. Denn auch als erwachsener Mensch sucht man über die Mutterliebe hinaus ihre Anerkennung und Achtung.
Eine klare Leseempfehlung.